ASF-Studiengruppe im Museum Stutthof

Das Museum Stutthof arbeitet mit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste schon seit vielen Jahren zusammen. Zur Gedenkstätte kommen jedes Jahr Freiwillige, für die Gewalt und Hass fremde Wörter sind, und die sich in ihrem Leben für eine zwischenkulturelle Verständigung einsetzen. Jetzt sind Isabelle und Sabine Freiwillige in der Gedenkstätte.

Eine unserer letzten Gruppen, die wir hier in Stutthof betreut haben, diesmal in Zusammenarbeit mit zwei ASF-Multiplikatorinnen, war die Gedenkstättenfahrt unserer eigenen Etnsendeorganisation, der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Die Teilnehmer würden selbst ab September für ein Jahr in sozialen und politischen Projekten in verschiedenen Ländern Europas wie z. B. Israel, Tschechien und Frankreich arbeiten, so wie Sabine und ich es gerade noch in Polen tun. Das Seminar in der Gedenkstätte Stutthof und später in Gdańsk soll ein Teil der Vorbereitung darauf sein, zumal es sich bei einem Großteil der ASF-Projekte um die Betreuung von KZ-Überlebenden, Arbeit in Gedenkstätten und andere Arten der Aufarbeitung der Gräueltaten des NS handelt.

Die ersten zwei Tage haben wir im Museum Stutthof gearbeitet. Nach einer ausführlichen anfänglichen Führung, von den Teilnehmern durch einzelne Informationen, die sie in der vorangegangenen sog. Spurensuche kurz gewonnen hatten, ergänzt, konnten wir am ersten Tag schon mit der Vorbereitung der wechselseitigen Führungen beginnen. In Zweierteams wurden verschiedene Themen, wie z. B. die Verantwortung der Täter oder die Lebensbedingungen im Lager, noch einmal vertieft. Am nächsten Tag stellte die jede Gruppe ihr Thema den anderen Teilnehmern vor. Besonders bewegend war noch einmal die Arbeit mit kopierten Originaldokumenten zu Häftlingen des KZ Stutthof und Mitgliedern der SS-Wachmannschaft. Abends im Hotel wurde das Täter-Thema und die Problematik der Aufarbeitung von Verbrechen mit dem Film „2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß” und einer abschließenden Gesprächsrunde vertieft. Abgeschlossen haben wir die Zeit in der Gedenkstätte mit einem gemeinsamen Lied und dem Niederlegen von Blumen und Kerzen auf dem noch erhaltenen Teil des KZ-Geländes.

Die nächsten zwei Tage haben wir in Gdańsk verbracht. Es gab eine Führung über die Westerplatte und durch die Innenstadt. Außerdem wurde das Europäische Zentrum Solidarność besucht. Die Abende ließen wir entspannt ausklingen bei einem Fischessen in Sopot und einem letzten Zusammensein in einer Pizzeria in Gdańsk.

Fot. K. Pawlaczyk