Komplex Konzentrationslager Stutthof (67 828 Archiveinheiten)
Die Sammlung bilden Akten der ehemaligen Lagerkanzlei aus den Jahren 1939-1945. Die Dokumente wurden nach der inneren Struktur des Lagers geordnet:
Abteilung I – Kommandantur
Abteilung II – Politische Abteilung
Abteilung III – Schutzhaftlager
Abteilung IV – Verwaltung
Abteilung V – Lagerarzt
Abteilung VI – Schulung
SS-Wirtschaftsbetriebe
Häftlingsdokumente
Die Sammlung besteht aus Dokumenten, die zwar die Häftlinge betreffen, aber nicht zur Dokumentation des Komplexes Konzentrationslager Stutthof gehören und nicht von der Lagerkanzlei ausgingen. Sie wurden nach folgendem Schema geordnet:
Legale Korrespondenz: Postkarten; Briefe, die auf Lagervordrucke geschrieben und an die Familie geschickt wurden; eingehende Briefe;
Illegale Korrespondenz: Briefe und Kassiber;
Widerstand: Gedichte, Lieder, Gebetstexte und Zeichnungen;
Andere Dokumente, die nicht im Lager entstanden, wie z. B. Geburtsurkunden, Ausweise des Verbandes der Kämpfer für Freiheit und Demokratie (ZBoWiD).
Fragebögen der ehemaligen Häftlinge
Die Sammlung besteht aus Fragebögen, die in den Jahren 1962-1972 von ehemaligen Häftlingen ausgefüllt wurden. Die gewonnen Informationen ermöglichten, das im Lager geführte Evidenzbuch zu ergänzen. Ausgefüllt wurden ca. 800 Fragebögen.
Berichte und Erinnerungen
Die Sammlung bilden ca. 1000 Erinnerungsberichte von Überlebenden des Lagers. Sie besteht aus Audio- und Filmaufnahmen, Mikrofilmen, originalen und kopierten Textberichten und Erklärungen. Das Archiv verfügt zurzeit über ca. 650 Erinnerungsberichte. Ein Teil davon wurde abgeschrieben und in 27 Bände gefasst.
Sammlungen
Thematisch handelt es sich hier um eine heterogene Sammlung. Sie besteht aus originalen Dokumenten und Abschriften, Fotokopien und Fotografien. Die Dokumentation ist nach folgenden Themen gegliedert:
I. Freie Stadt Danzig
II. Widerstand
III. NS-Besatzung
IV. Zweiter Weltkrieg
V. Stutthof
VI. Andere Konzentrations- und Vernichtungslager
VII. Andere Lager und Haftanstalten
VIII. Prozesse gegen Nazi-Verbrecher
IX. Nachkriegsgeschichte Pommerns
Museumssammlung
Einen Sonderteil der Archivbestände bildet die Museumssammlung, die über 1200 Einzelstücke zählt. Dabei handelt es sich um:
1. Lagergegenstände, die das Funktionieren des Lagers ermöglichten, wie Pritschen, Tische, Bänke, Schemel, einen "Operationstisch" und andere Krankenbauausstattung, die Ausstattung des Krematoriums, Büchsen für Zyklon B, Peitschen, Häftlingskleidung, Schuhe, Schüsseln, Löffel sowie Gegenstände des persönlichen Gebrauchs, die den Häftlingen bei der Einkunft ins Lager abgenommen wurden;
2. Gegenstände des persönlichen Gebrauchs, die illegal im Lager von den Häftlingen hergestellt wurden, wie Messer, Kästchen und Kassetten, Zigarettenetuis, Aschenbecher, Nadeln;
3. Zeugnisse der illegalen Kunsttätigkeit der Häftlinge, wie Zeichnungen, Bilder, Porträts, geschnitzte Kassetten, Ringe, Siegelringe, Kreuzchen;
4. Kunstwerke der Nachkriegszeit, die mit der Märtyrerthematik verbunden sind und dem Gedenken an die Opfer des KL Stutthof gewidmet wurden, wie Skulpturen, Bilder, Zeichnungen, Grafiken, Plakate, Fotografien, Kunstinstallationen und Musikkompositionen.
Die Archivbestände werden für Forschungs- und Wissenschaftszwecke zugänglich gemacht. Eine vorherige Genehmigung ist erforderlich, die auf schriftlichen Antrag der an den Beständen interessierten Person vom Direktor des Museums erteilt wird. Das Museumsarchiv ist montags bis freitags von 8 Uhr bis 14 Uhr geöffnet. Eine vorherige Anmeldung ist empfehlenswert. Tel.: +48 55 247 83 53, Direktwahl 223.